Peace, Love and Instagram

Die Älteren kennen ihn noch: Den Dia-Abend, der jedem Sommerurlaub folgte – Freunde und Verwandte versammelten sich vor der Leinwand, um in fremden Erinnerungen zu schwelgen: Tante Elli am Strand und vorm Sonnenuntergang, Tante Elli (sehr klein) vorm Popocatepetl, Tante Elli auf der Hotelterrasse und im Pool. Und weil es halt nicht die eigenen Erinnerungen waren, langweilte man sich durch einen relativ zähen Abend, während man sich an der Bahlsen-Knabbermischung schadlos hielt.

Instagram sei Dank ist der Diaabend fast ausgestorben. Man könnte allerdings behaupten, dass – schönen Dank, Instagram! – das Urlaubsselfie seinen Platz eingenommen hat. Bzw. hat es den Diaabend locker in den Schatten gestellt. Denn das Urlaubsselfie langweilt nicht nur. Es erzeugt obendrein sozialen Druck ("Mein Leben ist viel schöner als Euers!"), es verleitet dazu, am Handy rumzudaddeln statt den Moment zu genießen, und: es verändert die Welt.

Längst werden Hotels von Interieur-Experten auf Instagramability getrimmt. Mit Orten, Ecken und Arrangements, die sich besonders gut zum Teilen eignen. Auf dass reichweitenstarke Influencer*innen sie posten und die Horde der Follower tut, was sie am besten kann: followen. Und zwar an den Ort des Geschehens. Das führt zwar steigenden Umsätzen in besonders instagramabilen Hotels. Aber eben auch zu Massenaufläufen an besonders instagramabilen Orten. Schon manch idyllisch-verwunschener Weiher wurde von einer Stampede fotoschießwütiger Instagrammer verwüstet. Merke: Geheimtipps auf Instagram sind alles, außer geheim. Möchte man sie also für sich behalten, empfiehlt es sich, das Geotagging zu deaktivieren. Oder sie einfach nicht zu teilen.

Nun soll ja nicht mit Steinen werfen, wer am ausgesprochen instagram-tauglichen Pool liegt. Zum Beispiel an unserem. Denn wir geben zu: der schmückt natürlich jede Timeline. Aber vielleicht sollte das Peace-Zeichen, das die italienischen Mosaik-Künstler aus Vicenza auf seinen Boden gezaubert haben, viel eher zu dem Verleiten, was die Hippiekultur uns ohnehin zu lehren versucht: Ganz entspannt im Hier und Jetzt abzuhängen und den Frieden einziehen lassen. Vor allem in die eigene Seele. Teilen kann man dieses herrliche Gefühl dann ja immer noch. Allerdings weder per Selfie, noch per Diaabend. Sondern einfach mit dem geliebten Menschen neben sich. Das ist schließlich immer noch die beste Reichweite der Welt.

WITH A FRIENDLY HELLO
FROM THE SUNNY SIDE OF PORT DE SÓLLER!

Bikini Island & Mountain Hotel Port de Sóller
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