Es ist kaum 30 Jahre her, dass dem Wandern der Ruch des Muffigen anhing. Wer wanderte, konnte sich weder einen Strandurlaub in der Karibik leisten noch einen Städteurlaub in New York vorstellen, trug Kniebundhosen und schmierte sich morgens im Hotel heimlich Stullen, die - sorgfältig in eine mehrere Lagen Papierservietten eingewickelt – unauffällig in den Rucksack gestopft wurden.
Das hat sich geändert. Natürlich werden immer noch Stullen heimlich in Papierservietten gewickelt (wir würden übrigens auch welche vorbereiten, wenn man uns fragte), aber Wandern an sich ist heute cool. Wer wandert, weiß zu entschleunigen, liebt die Natur und produziert über viele Kilometer hinweg kaum CO2. Nachhaltiger kann man nicht unterwegs sein. Wandern ist in!
Weil der Mensch an sich aber immer alles übertreiben muss, hat mittlerweile jede*r ein Pärchen im Bekanntenkreis, das Wandern mit einem derart ennervierenden Ernst praktiziert, dass man selbst die Wanderstiefel am liebsten wieder an den Nagel hängen würde. Ihnen geht es weniger um den Spaß am Wandern, sondern mehr um Herausforderungen, Strecke machen und Disziplin. Unter der mehrtägigen Extremtour inklusive Übernachtung im Gemeinschaftsschlafsaal (und Gemeinschaftsschlafmief) wird gar nicht erst losgegangen. Und was man selbst betreibt, ist in ihren Augen eher flannieren. "Wie, ihr wart in Südtirol auf dem Ritten? Haha, jaja, süß, das haben wir früher auch mal gemacht. Wir haben ja grad die große Alpenüberquerung hinter uns. Also: vom Preikestolen in Norwegen aus. Bis nach Chile."
Der große Arno Schmidt hat einst sehr treffend gesagt "Die Welt ist groß genug, als dass wir alle Unrecht in ihr haben können". Wahr gesprochen! Wie schön, dass wir an einem Ort in dieser großen Welt zuhause sind, an dem die Berge in den Augen unseres Wanderpärchens maximal als Hügel durchgehen. Der Puig Major bringt es gerade mal auf 1.445 Meter. Für den humorlosen Extremwanderer ein Witz. Für uns hoch genug. Denn auf und um ihn herum, im herrlichen Tramuntana-Gebirge, lässt es sich hervorragend und komplett ungestört vom Ehrgeiz wandern, klettern, kraxeln und der Schönheit der Natur huldigen. Von der Kurztour bis zur 8-Stunden-Wanderung ist alles dabei. Außer Hütten mit Gemeinschaftsschlafsälen und -mief. Aber wer Gemeinschaft will, der kann sich ja nach dem Wandern einfach ein bisschen bei uns an der Poolbar zu den anderen gesellen. Platz wäre auch dort genug.
Bikini Island & Mountain Hotel Port de Sóller
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